Erste Hilfe am Hund – Was tun im Notfall? (1/3)

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Normalerweise geht ja alles gut. Irgendwann kann es aber doch mal nötig sein. Und ganz gleich, ob für den eigenen oder einen fremden Hund: Erste Hilfe leisten zu können, kann Leben retten. Je besser Sie sich vorbereiten, desto besser können Sie helfen.

Im ersten Kapitel geht es heute um grundlegende Informationen, die Vitalwerte eines Hundes und Erste Hilfe Sets. Zum Thema Vitalwerte bekommen Sie meine persönlichen Checklisten zum Download.

Doch bevor es los geht noch ein wichtiger Hinweis vorab: Alle Artikel und Checklisten bereiten Sie schon gut auf den Notfall vor. Für den Notfall gilt jedoch grundsätzlich: Ist Ihr Hund erstversorgt, geht es so schnell wie möglich zum Tierarzt oder in eine Tierklinik. Lieber ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig.

Mein persönliches Erste Hilfe Set für unterwegs

Mein Erste Hilfe Set habe ich so konfiguriert, dass es mir in Notfällen im Gassi Service, in der Hundepension, im Training und wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin, bestmöglich hilft. Es kann sein, dass Sie einiges nicht brauchen oder etwas anderes wichtiger finden. Zögern Sie nicht, die folgenden Infos für sich so anzupassen, wie es für Sie sinnvoll ist.

  • Tasche: Sie können hierfür eine ausreichend große Bauchtasche, einen Kulturbeutel, einen leeren Verbandskasten o.ä. nehmen.
  • Erste Hilfe Schere (ist gebogen und vorn abgerundet)
  • Wattebinde
  • Mullbinde
  • Sterile Auflagen (nicht haftend)
  • Fixierband bzw. –pflaster/Leukoplast (zum Fixieren von Verbänden)
  • Selbsthaftende elastische Binde
  • Pinzette (ersetzt bei mir auch die Zeckenzange)
  • ggf. eine Zeckenzange (falls Dir die lieber ist als eine Pinzette)
  • Maulschlinge (auch Fangschlaufe):
    • Eine Maulschlinge dient der eigenen Sicherheit. Ein verletzter Hund kann, auch wenn er sonst noch so friedlich ist, im Notfall unter Stress zubeißen. Normalerweise nimmt man dafür eine Mullbinde. Mir ist das zu fummelig.
    • Meine Maulschlinge habe ich aus einem stabilen Baumwollstoff in einer für mich sinnvollen Breite und Länge zugeschnitten. Sie muss halt für viele Kopfgrößen bzw. Hunde funktionieren (Maße: 8 cm breit, 150 cm lang). Hier kommt es vor allem auf die Kopfgröße Ihres Hundes an.
    • Mein Tipp: Eine Maulschlinge anzulegen sollten Sie sich auf jeden Fall zeigen lassen und auch mit Ihrem Hund üben. Gehen Sie dabei geduldig und sehr kleinschrittig vor. Eine Maulschlinge kann sich erst mal komisch anfühlen und einem Hund angst machen. Ist Ihr Hund daran gewöhnt, stresst es ihn im Bedarfsfall viel weniger. Ganz wichtig: Legen Sie eine Maulschlinge niemals bei Atembeschwerden, Blutungen aus dem Fang oder bei Erbrechen des Hundes an.
  • Beatmungstuch:
    • Für eine hygienische Mund-zu-Nase-Beatmung habe ich ein Baumwolltuch zurechtgeschnitten. Ein praktisches Beatmungstuch für einen Hund habe ich im Handel bis jetzt nicht gefunden. Falls Sie fündig geworden sind, schreiben Sie es mir gerne in die Kommentare.
  • Wund-Desinfektion: Octenisept 50ml
  • Pfotenschuhe
  • Mein Tipp: Ich habe die wichtigsten Utensilien in meinen Erste Hilfe Sets beschriftet, damit ich das, was ich brauche, auch unter Stress sofort finde.

Vorkonfektionierte Erste Hilfe Sets für unterwegs

Falls es Dir zu aufwendig ist, Dir Deine Tasche selbst zusammenzustellen, hier noch meine Meinung zu den oben schon erwähnten vorkonfektionierten Taschen von alcott und Söhngen. Alcott bietet ein Adventure First Aid Kit an, das ich allerdings auf Hunde angepasst habe. Alcott hat versucht, etwas für Mensch und Hund zusammen zu stellen, was nur teilweise gelungen ist. Die Tasche von Söhngen ist ganz praktikabel und fokussiert sich ausschließlich auf den Hund. Sie lässt sich auch gut an einem Gürtel befestigen. Doch auch hier kommt man nicht umhin, einige Elemente zu ergänzen. Die Plastik-Zeckenzangen hätten sich beide Anbieter sparen können. Die ist bei mir gleich rausgeflogen und durch eine gute Pinzette ersetzt worden. In beiden Taschen fehlt auch eine selbsthaftende elastische Binde, die für mich aus einem Erste Hilfe Set für Hunde einfach nicht mehr wegzudenken ist.

Praktisch vorbereiten mit Seminar

Mein Mittel der Wahl ist das Tun. Bereite Dich im Idealfall auf einem Seminar unter Anleitung praktisch auf verschiedene Szenarien vor. Allerding muss ich zugeben, je nachdem, wo man wohnt, ist es gar nicht so leicht, einen guten Kurs zu finden. Hier einige Möglichkeiten:

Zum Beispiel bietet der ASB Erste Hilfe Kurse für Hunde an. Du kannst über den Link auf die ASB-Webseite gehen oder auch direkt bei einem ASB in Deiner Nähe nachfragen. Der ASB arbeitet mit Erste Hilfe Dummies, also nicht am lebenden Hund.

Wenn Du direkt mit Deinem Hund üben möchtest, könntest Du beim Deutschen Roten Kreuz fündig werden. Einge Kreisverbände (bspw. der KV Wetzlar) bieten Erste Hilfe Kurse für Hunde an. Deutschlandweit gibt es das DRK-Angebot leider noch nicht. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch bei Hundeschulen, Tierarztpraxen und in Tierkliniken nachzufragen. Auch die veranstalten immer wieder Seminare.

Praktisch vorbereiten per Video

Wenn Du  nicht gleich einen Kurs besuchen möchtest, kann ich Dir den sehr informativen Film „Erste Hilfe am Hund“ von Dr. Tilman Richter, einem praktizierenden Tierarzt aus dem Taunus, empfehlen. Stück für Stück wird in einer wunderbar unaufgeregten Weise erklärt und gezeigt, worauf ein Hundebesitzer im Notfall achten sollte. Vom Insektenstich über Pfotenverbände, Aderpressen, Hitzschlag bis zu den Wiederbelebungsmaßnahmen wird alles durchgespielt. Auch Grenzen werden aufgezeigt.

Dazu gibt es begleitendes Arbeitsmaterial, das zum Download auf der Homepage der Praxis angeboten wird. Man kann das Video bei LANA-Film kaufen, muss man aber nicht. Mein Stichwort heißt hier: Bibliothek. Die Stadtbibliothek Kassel zum Beispiel hat den Film. Hier kannst Du sehen, ob er gerade verfügbar ist. Ein bisschen Old-School vielleicht im Zeitalter von Amazon, Netflix und Co. Doch vielleicht warst Du ja schon länger nicht mehr dort und nutzt diese schöne Gelegenheit, um mal wieder in die Bibliothek zu gehen.

Was ist Dir persönlich lieber, Seminar oder Video?  Was sind Deine Gründe? Und welche Inhalte sind Dir besonders wichtig? Schreib mir dazu gerne eine Nachricht oder in die Kommentare.

Die TAPS-Methode

Die TAPS-Methode ist ein hilfreiches, sehr leicht zu merkendes Schema für Hundebesitzer, wenn es darum geht, schnell die wichtigsten Vitalwerte eines Hundes zu messen. Kennt ein Hundebesitzer die TAPS-Methode, kann ihm das wichtige Hinweise über den Zustand seines Hundes geben und er kann eine Notfallsituation idealerweise viel besser einschätzen.

TAPS steht für: Temperatur, Atem, Puls, Schleimhäute

Hier kannst Du meine persönlichen Checklisten zur TAPS-Methode und zu den Vitalfunktionen downloaden:

  • Checkliste zur TAPS-Methode
  • Checkliste zu den Vitalfunktionen Deines Hundes. In die Checkliste kannst Du die Werte Deines eigenen Hundes eintragen. Wenn Du diese Liste ausgefüllt hast, hast Du auch einmal praktisch durchgespielt, wie und wo Du die wichtigsten Vitalfunktionen feststellen kannst. Darüber hinaus kennst Du die Normalwerte Deines Hundes. Das kann Dir helfen, Veränderungen an Deinem Hund schneller zu erkennen und darauf reagieren zu können.
Mein Link-Tipp
  • Tolles kleines Video zum Thema Erste Hilfe am Hund. Darin kannst Du vor allem sehen, wie und wo die Vitalfunktionen gemessen werden.

 

Meine Tipps zum Schluss

 

Welche Themen interessieren Dich? Worüber möchtest Du hier gern lesen? Schreib mir dazu gerne einen Kommentar.

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